Wenn uns Fuchs und Hase gute Nacht sagen

NLP und Tierkommunikation – Meine Masterarbeit im Rahmen der NLP Master-Ausbildung bei Etienne Dubach, Zürich

März 2016

«Every creature living on this planet has an immortal soul» – Amelia Kinkade

Inhaltsübersicht:

  • Einführung
  • Wie es funktioniert
  • Ethik
  • Kalibrieren
  • Pacen
  • Submodalitäten
  • Hypnose
  • Das Metamodell der Sprache
  • Spiegeln

Einführung

Als eine Kollegin mir zum ersten Mal von der Tierkommunikatorin erzählte, die sie bei Problemen mit ihren Hunden jeweils anrufe, war ich mehr als skeptisch, ja ich lächelte innerlich sogar ein wenig darüber. Zwar war Dr. Doolittle einer meiner Kindheitshelden gewesen und ich wünschte mir lange so zu werden wie er, glaubte jedoch, dazu müsse ich einfach nur erwachsen werden. Das Buch machte mich damals sehr glücklich und in meiner Fantasie rettete ich durch die Kommunikation mit ihnen sämtliche Tiere der Welt. Erwachsen geworden, stellte ich diesen Schatz meiner Kindheit mit einem Seufzer zu den Märchenbüchern … wo eine Geschichte über das Sprechen mit Tieren meiner Meinung nach hin gehörte.

Im Herbst 2011 wurde mein geliebter Kater Phoenix sehr krank, frass und trank nichts mehr und wir wussten nicht mehr weiter, da er weder Fieber, noch eine Entzündung, noch sonst eine feststellbare Krankheit hatte. In meiner Verzweiflung fragte ich eine sehr tierliebende Kollegin um Rat und diese meinte lapidar, bei Problemen mit ihren Pferden oder Katzen kontaktiere sie jeweils sofort ihre Tierkommunikatorin. Mein erster Gedanke war: was, sie auch? Nun wollte ich wissen, was wirklich dahinter steckt, bekam die Adresse und durfte mit der Tierkommunikatorin Frau Och telefonieren. Alles was sie brauchte, waren Bilder meiner zwei Katzen und schon ging es los.

Beide Tiere gingen sofort auf ihre Kontaktaufnahme ein, offenbar erleichtert und froh, mit jemandem reden zu können. Phoenix beschwerte sich augenblicklich über meinen damaligen Untermieter, dessen kribblige Energie er nicht vertrage; während seine Schwester Soukie reklamierte, ihr Bruder bekomme jetzt viel mehr Aufmerksamkeit als sie und anderes Fressen. Ich war  überrascht zu hören, dass meine Fellnasen viel mehr von meinem Leben mitbekommen, als ich je gedacht hätte. Jedenfalls erfuhr ich Erstaunliches aus meinem eigenen Alltag – beweisen musste mir Frau Och danach nichts mehr.

Phoenix ging es bald darauf wieder besser, doch ein paar Wochen später hatte er eine Gleichgewichtsstörung und konnte vorübergehend nicht mehr richtig gehen und stehen. Dank Frau Och wusste ich in der Zeit jedoch immer wie es ihm gerade ging, ob er Schmerzen hatte, ob ein Tierarztbesuch  nötig war und was ich für ihn tun konnte. Ich glaube, dieses Wissen hat ihm das Leben gerettet. Besonders beindruckt hatte mich, dass die Tierkommunikatorin den körperlichen und seelischen Zustand meines Katers für einen Moment am eigenen Leib gefühlt hatte. Bei der ersten Kontaktaufnahme wurde ihr vorübergehend übel und schwindlig und sie fühlte sich plötzlich sehr schwach. Ein unangenehmer Moment für sie, doch sie meinte, der gehe schnell vorbei und nun wisse sie dafür genau, was zu tun sei.

Letztes Jahr hatte ich nun die Gelegenheit an einem Webinar von Christine Tetau zum Thema Tierkommunikation teilzunehmen. Während dieses Seminars wurde ich ständig an mein NLP Training erinnert, was nicht erstaunlich ist, denn beides bezieht sich auf die Kunst der erfolgreichen Kommunikation. Mit Tieren verläuft diese vor allem auf telepathischer Ebene. Ich war verblüfft zu hören, dass wir diese Fähigkeit nicht neu lernen müssen, sondern sie wie eine vergessene Fremdsprache auffrischen können.

Aktuell lerne ich weiter in einem Online Kurs der Amerikanerin Amelia Kinkade, einer sehr warmherzigen, humorvollen und talentierten Schauspielerin, Autorin und Tierkommunikatorin.

Telepathische Fähigkeiten sind längst wissenschaftlich erwiesen. Sie sind nichts Übersinnliches, sondern eine angeborene Fähigkeit, die, wenn sie nicht gebraucht wird, im Laufe des Lebens immer mehr verloren geht. Als Kind lernt man sich früh auf die gesprochene Sprache zu konzentrieren, wodurch viele angeborene, intuitive Fähigkeiten in den Hintergrund treten.

Die Tiere helfen uns meistens gern dabei diese wieder zu entdecken und machen es uns so einfach wie möglich. Sie schicken uns intensive Bilder, Farben, Gefühle, Gedanken, Gerüche, Töne, usw. Es braucht von unserer Seite nur etwas Übung, um ihre Welt besser zu verstehen.

Meine NLP Kenntnisse helfen mir bei der Tierkommunikation und umgekehrt. Beim Recherchieren für diese Arbeit ist mir aufgefallen, dass praktisch alle Tierkommunikatorinnen und -kommunikatoren auch eine NLP Ausbildung haben.

Jeder Mensch, der dies möchte, kann Tierkommunikation lernen, auch wenn man nicht zwingend daran glaubt. Man kann einfach mit etwas Offenheit, Neugierde, Respekt und Liebe diesen neuen Weg ausprobieren, seine eigenen Sinne dabei schärfen und eine innige Beziehung zu seinem Tier aufbauen, die von gegenseitigem Verständnis und von Achtung geprägt ist.

«Nicht alles, was du spürst, kommt von dir.» «Glaube nicht alles, was du denkst.»  – Solchen Gedanken sollte man eine Chance geben, damit man offen ist für telepathische Botschaften.

Im NLP Heft «Jetzt erfolgreich» vom August 2015 schreibt Christine Muderlack: «Ich geniesse es, mich gerade mit Menschen zu umgeben, die in vielerlei Hinsicht ganz andere Erfahrungen gemacht haben als ich. Sie bieten mir die Welt aus Augen, durch die ich nie geblickt hätte, ohne sie kennen zu lernen und mich auf sie einzulassen.»

Dies stimmt für mich im selben Masse auch für Tiere. Ich bin ihnen sehr dankbar, dass ich durch sie die Welt mit neuen Augen sehen darf.

Auch grosse Tiere freuen sich über menschliche Anteilnahme. Amelia Kinkade im Elefant Nature Park in Thailand, Foto Michael Higgins

 

Wie es funktioniert

«Nichts auf der Welt ist so kraftvoll wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.» – Victor Hugo

Tiere kommunizieren ständig auf telepathischem Weg miteinander, für sie ist dies normal. Sie freuen sich meistens, wenn Menschen mit ihnen Kontakt aufnehmen. Ihre Antworten kommen oft sehr schnell und gerade als Anfänger muss man sie manchmal bitten, langsamer zu senden oder zusätzliche Informationen zu geben, vielleicht auf einem anderen Sinneskanal, wenn man sich keinen Reim auf die Mitteilung machen kann.

Um zu kommunizieren, muss man das Tier nicht zwingend sehen, ein Foto genügt absolut. Wenn eine sehr enge Beziehung zwischen Tier und Halter besteht, braucht es nicht einmal unbedingt ein Bild, eine erfahrene Tierkommunikatorin kann das Tier quasi über den Halter “holen”. 

Tiere senden sozusagen auf allen Kanälen, nicht mit unseren Worten, jedoch in einer universellen Sprache.

Ihre Mitteilungen können zwar als Bild oder Wort bei uns ankommen, jedoch auch als Geruch, als plötzlicher Geschmack im Mund, oder einfach als sehr intensives Gefühl.

Beim Empfangen der Bilder werden alle unsere Sinne angesprochen. Dabei hilft mir das Wissen um VAKOG sehr und ich lerne meine entsprechenden Kanäle besser kennen. Wenn die Frage ans Tier z.B. lautet: «Was ist dein Lieblingsessen?» weiss ich unterdessen, dass ich wahrscheinlich plötzlich z.B. das Wort «Fisch» im Kopf habe oder eine Art  Fisch vor mir sehe. Andere spüren den Geschmack im Mund oder haben Fischgeruch in der Nase. Oder sie «wissen» die Antwort einfach.

Überraschungen kann es jedoch immer geben. Amelia Kinkade liess ihre Kursteilnehmerinnen jeweils am Ende der Stunde ihrem Kater Rodney vorher festgelegte Fragen stellen, deren richtige Antworten sie bereits auf Karteikarten notiert hatte. Am Ende eines Kurses empfingen die neugebackenen Tierkommunikatorinnen jedoch nicht «Huhn in weisser Sauce» wie sonst, sondern eigenartige Sachen wie «Zuckerguss» und «Käsefisch». Des Rätsels Lösung: Rodney hatte tatsächlich kurz zuvor auf Amelias Geburtstagsparty die Glasur der Tortendekoration abgeleckt. Das gesamte Apéro Gebäck  in Fischform lag ebenfalls nass und ohne den Käseüberzug in der  Schale– und Rodney hatte plötzlich ein ganz neues Lieblingsessen.

Tiere haben viele Möglichkeiten sich uns mitzuteilen. Wir können durch sie spüren, was sich unter ihren Pfoten befindet, ob es Gras oder Betonboden ist, ob sie in der Sonne sitzen oder im Dunkeln. Sie lassen uns vielleicht ein Gewicht spüren oder eine Konsistenz. Sie zeigen uns ihr Bewusstsein über ihr eigenes, intensives Erleben. Sie lassen uns ganz in ihre Welt eintauchen, können uns ihren Hunger und Durst, ihren Frust, ihre Angst oder ihre Liebe, ihr Glück und ihre Lebensfreude mitteilen. Tiere haben oft ein sehr reiches Gefühlsleben, viel reicher als wir Menschen, denen hauptsächlich die gesprochene Sprache zur Kommunikation zur Verfügung steht, es kennen.

Um euch zu zeigen wie telepathisches Übermitteln funktioniert, lade ich euch gern zu einer kleinen Übung ein. Doch erst einmal möchte ich, dass ihr euer eigenes Chi, eure eigene Energie so richtig spürt und euch bewusst werdet, dass ihr euch mit jeder anderen Energie verbinden könnt. (3 Minuten Qi Gong). Danach werde ich euch in Gedanken eine Farbe schicken. Mit Tieren telepathisch zu kommunizieren ist einfacher, direkter als mit Menschen, doch üben kann man es sehr gut so.

Ich werde die Farbe vorher mitteilen und euch dann in Gedanken so viele Submodalitäten wie möglich dazu schicken. Wenn ich also z.B. “Weiss” sage, wisst ihr ja noch nicht ob ich an eine flauschige dahinziehende Wolke am Himmel denke, an eine starre kalte Schneelandschaft, an einen majestätisch dahingleitenden Schwan oder an heisses Popcorn in einer Tüte. – Wäre es jedoch z.B. ein weisser Tennisball, würde ich ihn in Gedanken in meinen Händen halten, ihn drehen und wenden. Ich würde euch das Gefühl der festen, filzigen Oberflächenstruktur mit der geschwungenen Linie übermitteln, wie sich das anfühlt unter meinen Fingern, ebenso das ungefähre Gewicht und dass der Gegenstand rund ist. Ich würde den Ball in Gedanken zu Boden werfen und wieder in meine Hand zurückspringen lassen. Ich würde euch seine Sprungkraft weiter geben wie auch den Ton, den er beim Aufprall auf den Boden macht. Ich würde an ihm riechen und mir sogar vorstellen wie es wäre, ein klein wenig in den Ball zu beissen.

Bitte seid einfach entspannt und offen und nehmt alles was kommt an, ohne Zensur oder Rotstift. Wenn ihr also bei «Weiss» denken würdet:  «…klar kommt mir jetzt das Hochzeitskleid meiner Freundin in den Sinn, weil sie mir gestern ein Bild gezeigt hat», nehmt diesen Gedanken einfach als richtig an. Vielleicht hätte ich euch ja tatsächlich das Rascheln eines voluminösen Kleides und das Gefühl des Spitzenstoffes in meiner Hand übermittelt und nicht den muffigen Turnhallengeruch eines Tennisballs…

Wenn ihr mögt, schliesst bitte die Augen, ihr dürft jedoch auch gern zwischendurch Notizen machen von allem was euch durch den Kopf geht. Der erste Gedanke ist meistens richtig. Ich werde euch nach der Übung sagen, woran ich gedacht habe, und ihr könnt eure Erfahrungen vergleichen und natürlich auch gern mit mir teilen. Dies ist kein Test, sondern nur eine kleine Einführung in die atemberaubenden Fähigkeiten eurer Intuition und eures sechsten Sinnes und klappt mit etwas Übung immer besser.

Bewusst eine telepathische Verbindung aufzunehmen fühlt sich an wie Wiedersehensfreude. Wenn man sich lange nicht mehr gesehen hat, ist man gespannt was der andere zu erzählen hat und hört aufmerksam zu. So baut man eine Art Brücke, auf der die Informationen fliessen.

Und nun sende ich euch die Farbe … Gelb.

Ethik

«The ethics of reverence for life makes no distiction between higher and lower, more precious and less precious lives.» – Albert Schweitzer

 

Trotz Couch keine Psychoanalyse – nur ein Gespräch unter Freunden

Bei der Tierkommunikation gibt es die Auflage, dass man nie ohne Erlaubnis ein Tier befragen darf, welches jemandem gehört. Also auch nicht die Kuh auf der Weide oder die freilaufende Katze. Tiere erzählen nämlich ungeniert aus dem Privatleben ihrer Halter und da sie dies aus ihrer Perspektive erzählen, kann es leicht zu Missverständnissen kommen. «Die Landkarte ist nicht das Gebiet» hat hier auch eine wörtliche Bedeutung, denn auch Tiere haben natürlich ihre persönliche Sicht der Welt, sie kombinieren und ziehen Rückschlüsse aus ihrer ganz eigenen Perspektive. Ein Maulwurfshügel ist für einen Hamster vielleicht ein Berg, eine grosse Pfütze kann für eine Schlange ein See sein.

So weiss ich von einer Tierkommunikatorin, die sich mit Erlaubnis der Halterin mit deren Hund unterhielt. Plötzlich behauptete dieser, dass er immer wieder eingesperrt werde. In einen dunklen Raum, ohne Wasser oder Futter, ganz allein! Die Kommunikatorin war verwirrt, dies passte so überhaupt nicht zu den vorangegangen Mitteilungen des Hundes und auch nicht zu dem, was sie über dessen Familie wusste. Dennoch erzählte sie es vorsichtig der Halterin, die erst einmal lachen musste, weil sie diesen Vorwurf so absurd fand.

Erst später kam ihr in den Sinn, dass sich die Putzhilfe Sorgen gemacht hatte, eines Tages durch die stürmische Begrüssung des grossen, kräftigen Hundes   auf der Treppe zu stürzen und dieser deswegen jeweils für etwa zwei Minuten im Putzschrank warten musste, bevor er die Frau nach deren sicheren Ankunft in der Wohnung begrüssen durfte. Der Vierbeiner hatte also nicht gelogen.  Dunkler Raum, ganz allein, ohne Futter und Wasser und das immer wieder – in seiner Welt schienen diese wenigen Minuten wahrscheinlich wie eine Ewigkeit.

Kalibrieren

«Somewhere between poetry and science, somewhere between heaven and earth, clairaudience is born» – Amelia Kinkade

Gerade wenn jemand noch nicht sehr erfahren ist in Tierkommunikation, empfiehlt es sich, dem Tier erst einige Fragen zu stellen, welche die Halter bestätigen können wie: «Was ist dein Lieblingsfutter?» (Fragen übers Fressen kommen immer gut an und erleichtern die Kontaktaufnahme). «Bist du das einzige Tier im Haushalt?», «Wo schläfst du gern, wie sieht denn deine Decke aus?», «Wo spazierst du am Liebsten, wo reitet ihr aus?», usw.

So baut man bereits ein bisschen Vertrauen auf und weiss vor allem, z.B. in einem Stall voller Pferde, ob man mit dem richtigen Tier in Kontakt ist.

Ebenfalls hat man bereits gemerkt, wie schnell die Informationen gesendet werden und auf welchem VAKOG Kanal sie vorwiegend ankommen. Man ist auf das Tier eingestellt und kann anfangen die wichtigen und vor allem die richtigen Fragen zu stellen.

Pacen

«I am willing to hear, feel and see absolutely anything, as long as it’s the truth; I will not cringe from life.» – Amelia Kinkade

«Ask politely: may I see what you see?» Amelia Kinkade, Foto Michael Higgins

Erfolgreiche Tierkommunikation geht jedoch noch weiter, sie bedeutet quasi in ein Tier zu schlüpfen, die Welt aus seiner Sicht zu erleben, als das Tier zu denken, fühlen, riechen, tasten und schmecken, sich also diese völlig andere Weltansicht nicht nur vorzustellen, sondern sie zu erleben.

Man kann das üben, indem man seinem Haustier einmal eine Weile lang folgt. Sich dort hinlegt, wo es liegt, mit dem Kopf auf seine Höhe geht, die Wohnung aus seiner Perspektive betrachtet, assoziiert auf vier Pfoten oder vier Hufen geht oder durch die Voliere fliegt.

Mein Kater Phoenix lag auf seinem Aussichtsplatz  im Wintergartenbalkon, als eine Kurskollegin erste Kommunikationsversuche mit ihm übte. Sie empfing korrekt Bilder der Fensterfront und von seinem Liegeplatz. Dann behauptete Phoenix, er sehe direkt auf eine grosse Wiese. Ich war überrascht, denn ich sehe nur das Nebenhaus, wenn ich aus diesen Fenstern schaue. Erst als ich mich zu ihm legte, meinen Kopf neben seinem Kopf, sah ich, dass er genau auf den Rasen zwischen den Häusern sah und dies wirklich eine grosse Wiese sein könnte.

Die Welt aus den Augen der Tiere zu sehen ist eine Übung darin, alle Sinne offen zu halten und die eigenen Gedanken möglichst auszuschalten. Ein vermisstes Tier kann man z.B. fragen: «Ich kann mir noch nicht vorstellen, wo du bist. Wie riecht es denn dort?», «Was siehst du vor dir?», «Was fühlst du unter deinen Pfoten, ist es weich oder hart?», «Bist du im Dunkeln oder im Licht, drinnen oder draussen?», «Was hörst du?», «Kannst du mir aus deiner Perspektive den Weg zeigen, den du gegangen bist?». Abwechselnd assoziiert und dissoziiert sein ist hier das Geheimnis.

Submodalitäten

«I shut my eyes in order to see» – Paul Gauguin

Da uns die Tiere in ihre Welt der viel intensiveren Töne, Gerüche, Bilder und Gefühle mitnehmen, sind die Submodalitäten sehr wichtig, damit wir ihre Sicht nachvollziehen können.

Wichtig sind diese Kenntnisse auch, wenn man einem Tier ein, wie Amelia Kinkade es nennt, «Psychic Sandwich» senden will. Wenn man seine Katze z.B. davor warnen will, auf die Strasse vor dem Haus zu laufen, zeigt man ihr erst einmal mit allen Sinnen die Alternative. «Du magst es doch, in die Gärten hinter dem Haus zu gehen. Spürst du das Gras unter deinen Pfoten und wie es deinen Bauch kitzelt? Die Borken der Baumrinde, an der du die Krallen wetzt, die warme Erde unter deinem Rücken, wenn du dich hin und her wälzt, wie gut die Pflanzen riechen, spürst du die warme Sonne im Fell?» … dann geht man in Gedanken für einen Moment zur Strasse. Es ist nicht nötig, das Bild einer überfahrenen Katze zu senden, doch die Erfahrung soll unangenehm sein. Asphalt, laute Menschen, Beine und Füsse, vor denen man sich in Acht nehmen muss, Autohupen und andere unangenehme Geräusche. Gestank! «Hier habe ich Angst um dich. Doch schau nochmals, wie schön es hinten im Garten ist, weisst du noch…?» Und man zeigt der Katze nochmals intensiv die sichere Umgebung und wie sie dort glücklich und in Sicherheit herumstreifen darf. Je mehr unwiderstehliche Submodalitäten man hier einbauen kann, desto grösser wird der Erfolg sein.

Hypnose

«I ask the questions with my conscious mind, but I listen with my Higher Self.» – Amelia Kinkade

In eine Trance muss ich nicht gehen, um mit dem Tier in Verbindung zu sein. Ich bin im Gegenteil hellwach und aufmerksam. Dennoch hilft mir die Selbst-Hypnose in Verbindung mit Meditation dabei, meinen Geist leer zu machen und die Gedanken abzustellen. Je weniger eigene Vorstellungen ich habe und je besser ich mit meinem Unterbewusstsein in Kontakt bin, desto klarer wird die telepathische Verbindung. Ich nehme meine eigenen Gedanken nicht mehr so wichtig. Sie können warten. Jetzt sind sie gerade nicht gefragt, zur Not geleite ich sie freundlich zur Tür wie Gäste, die gern ein anderes Mal wieder kommen dürfen.

Mir hilft es, wenn ich mich nur noch auf meinen Körper, meine Atmung und auf die Geräusche konzentriere. Ich höre das ganz Nahe, Leise, wie das Schnurren meiner Katzen, das Summen des Kühlschranks, ein weit entferntes Klappern im Haus. Von draussen kommt das Zwitschern und Rufen der Vögel dazu, der wechselnde Lärm der Strasse, ein Flugzeug in der Distanz; ich werde innerlich ganz ruhig, bin einfach da mit offenem Geist und höre.

Aus diesem urteilsfreien Raum heraus begrüsse ich das Tier mit bedingungsloser Liebe. Ich verspreche ihm: Ich höre dich. Ich werde alles annehmen, was du mir sagst, ich werde es nicht beurteilen. Ich respektiere deine Wahrheit, sie muss nicht meine Wahrheit sein. Ich respektiere deine Seele. Ich höre dich, ich sehe dich, ich spüre dich. Ich liebe dich. Du bist bei mir in Sicherheit.

Das Metamodell der Sprache

«Please remember that psychic communication is like playing a game of charades. The animals will try to get their point across any way they can using their own experience, which may be very different from yours.» – Amelia Kinkade

Es passiert ganz selten, dass ein Tier nicht mit jemandem reden will. Eher kommen die Informationen schnell und ausführlich.

Doch nun zum schwierigeren Teil: wir müssen die Welt wirklich aus ihrer Perspektive, aus ihren Augen sehen können, um zu verstehen was uns mitgeteilt wird, sonst kann es zu grossen Missverständnissen kommen.

Dies kann sogar einer erfahrenen Tierkommunikatorin passieren. So musste Amelia Kinkade einmal für einen Job vorübergehend ihre Katze “Mr. Jones” tagsüber allein lassen. Amelia verband sich jeden Tag ein paar Mal in Gedanken mit ihrem Kater und teilte diesem immer gegen Abend mit, wann sie ungefähr zu Hause eintreffen werde, da dies sehr unterschiedlich war – woraufhin er nie mehr als fünf Minuten später als sie zu Hause auftauchte.

Als er also eines Tages – Amelia stand gerade im Rushhour-Verkehr – in ihr Bewusstsein schoss, wusste sie, dass etwas passiert sein musste. Tiere melden sich selten von sich aus, doch diese Nachricht kam so klar als wäre es eine Ansage aus dem Radio. «Amelia, komm heim! Bitte komm heim! Etwas Schreckliches ist im Haus…» «Wer oder was ist im Haus, bitte sag’s mir» drängte Amelia, nahm dann jedoch die nächste Ausfahrt und raste heim. «Invaders! Eindringlinge! Komm schnell!» klagte der Kater. Doch als Amelia zu Hause ankam, sah alles aus wie immer. Kein aufgebrochenes Türschloss, keine eingeschlagenen Fensterscheiben, kein Feuer. Mit dem Pfefferspray in der Hand schlich sie sich ins Haus und fand schliesslich die Angreifer in der Küche:  eine breite Ameisenstrasse, die von der Schiebetür bis zu Mr. Jones’ Futterschüssel ging. Sein Essen war schwarz von Ameisen. Kleine Stückchen Trockenfutter wurden wie am Fliessband von einem Kiefer zum anderen weiter gereicht und dann beherzt durch den Spalt in der Schiebetüre nach draussen befördert.

«Warum hast du sie nicht einfach gefressen?» fragte Amelia, denn Mr. Jones mochte Ameisen eigentlich ganz gern als Snack. «Too many – zu viele», sagte er.

Eine andere Katze berichtete, sie sei in der Garage eines Hauses mit einem Regenbogen im Garten eingesperrt und schickte Bilder von schönen Pastellfarben in einer Reihe. Da sie den Weg dahin und das Garagentor recht gut beschreiben konnte, wurde das Haus gefunden. Tatsächlich stand im Garten als Dekoration eine Schubkarre, die mit diesen Farben bemalt war.

Die Tiefenstruktur unserer und ihrer Aussagen ist völlig verschieden. Es gilt mit viel Kreativität und Einfühlungsvermögen, die Sprache des Tieres auf mehreren Ebenen zu spüren. Ihre Verzerrungen, Tilgungen und Generalisierungen sind nicht unsere. Ihre Perspektive im wörtlichen und im übertragenen Sinn ist eine andere. Deshalb bezieht man in der Tierkommunikation gern die Tierhalter direkt mit ein. Vieles klärt sich dann auf überraschende Weise.

Amelia wurde einmal zu zwei Hunden gerufen, die beide nicht mehr richtig fressen wollten. Ihren Bildern, dass nicht mehr genug Geld im Haus sei für ihr Futter, konnte Amelia nicht glauben, denn die Familie war alles andere als arm. Schliesslich stellte sich heraus, dass die Dame des Hauses ihren Job verloren hatte, was die Hunde natürlich mitbekommen hatten. Was sie auch gemerkt hatten, war, dass ihre Besitzerin nur noch ganz wenig ass und so hatten sie kombiniert dass sie, wenn sie helfen wollen, auch nicht mehr viel fressen dürfen. Dabei fand die Hundebesitzerin nur die Gelegenheit günstig, endlich eine Diät durchzuziehen.

Was mich zu einem ganz wichtigen Thema in der Tierhaltung bringt:

Spiegeln

«There is a saying: The longest distance you’ll ever travel is the journey from your head to your heart.» – Amelia Kinkade

Natürlich kann ich ein Tier bewusst spiegeln, nur wird dies ausser einem gelangweilten Gähnen wohl nicht viel bringen. Doch auf unbewusster Ebene spiegeln sich Tierhalter und Tiere oft so sehr, dass sie mit der Zeit sogar immer ähnlicher aussehen.

Das Tier als Spiegel der menschlichen Seele (Ruediger Dahlke, Irmgard Baumgartner)  Buchbeschreibung:

«Haustiere sind tief und untrennbar mit ihren Besitzern verbunden:  Sie erspüren ihre Emotionen und spiegeln ihre Schattenaspekte, oft sogar indem sie deren Krankheitsbilder übernehmen. Anhand vieler berührender Beispiele aus ihrer Praxis macht die Homöopathin und Tierärztin Irmgard Baumgartner deutlich, mit welchem Altruismus ihre Patienten «ihren» Menschen intuitiv entlasten. Ruediger Dahlke ergänzt diese Beobachtungen mit seinen ganz persönlichen Erlebnissen mit Tieren. Wenn wir ihnen achtsam begegnen, so seine Überzeugung, liegt darin auch eine große Chance für unsere eigene Entwicklung. Ein Plädoyer für einen Bewusstseinswandel im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen.»

Nach Ruediger Dahlke fangen unsere Tiere oft unsere verdrängten und unterdrückten Gefühle auf und bringen sie in einem körperlichen Bild zum Ausdruck.  Auch Amelia Kinkade macht diese Erfahrung immer wieder.

Der kläffende Hund erhebt seine Stimme für den Meister, dem es an Mut fehlt. Ständiger Streit in der Familie kann Haustiere krank machen. Sie können auch an gebrochenem Herzen sterben. Pferde spiegeln innert Sekunden die körperliche Befindlichkeit ihres Reiters. Stress überträgt sich mit Sicherheit auf unsere Haustiere. Wahrscheinlich passiert dies alles, weil sie sich nicht abgrenzen können von uns in ihrer reinen Liebe.

«Wenn der Mensch an sich arbeitet, können Pferd, Hund und Katze entspannen und gesund werden.» – Birgit Berger

Womit wir wieder beim NLP sind und bei meinen eigenen Katzen. Mein eigenes Wachstum und ihr Wohlergehen liegen mir gleichermassen am Herzen!